Zuerst einmal ganz lieben Dank im Namen unserer Gruppe an den Vorstand des ASV - Errol Wagner und Renato Giuditta - welche uns den Wechsel des Vereins unkompliziert gemacht haben. Wir fühlen uns trotz insgesamt komplizierter Umstände schon sehr zuhause beim ASV. Und nachträglich alles Gute zum 100-jährigen Vereinsjubiläum!

Mein Weg zum Aikido

Mein Name ist Manuel Schnaible. Mit 13 Jahren machte ich Ende 1999 mit mit 2 Freunden auf die Suche nach etwas in Richtung Selbstverteidigung. Im Taekwondo Training korrigierte der Trainer meine Fußstellung mit dem Hinweis: “Wenn du so stehst, dann kann dich jemand der Aikido macht mit einem Finger umwerfen”. Somit war mein Interesse nach diesem “Aikido” geweckt und per Zufall wurde ganz in der Nähe meines Elternhauses Aikido angeboten. Mir gefiel die japanische Etikette, der respektvolle Umgang von Anfang an und ich war immer wieder erstaunt mit welcher Leichtigkeit diese betagte Aikido-Lehrerin Personen durch die Lüfte wurf. Schon früh war mir klar, dass ich in dieser Sportart gut werden und auch eines Tages einmal so gut sein möchte, dass ich selbst eigene Gruppe anleiten kann.

In Mühlacker übernahm ich bald eine Co-Trainer-Rolle beim Kinder- und Jugendtraining, welches ich später über mehrere Jahre auch leitete. Mit 16 Jahren nahm mich meine Lehrerin auf die ersten Lehrgänge mit. Als ich meinen Führerschein mit 18 Jahren bekam war die Welt des Aikidos für mich offen und ich trainierte zeitweise 1x die Woche in Mühlacker, Pforzheim und Ludwigsburg bei unterschiedlichen Lehrern und nahm zudem an einigen Wochenenden an unseren Lehrgängen teil.

Auch während meinen 6 monaten Auslandsstudium in Frankreich und weiteren 6 Monaten Auslandspraktikum in New York ließ mich das Aikido nicht los und ich durfte bei tollen Lehrern in für mich neuen Stilrichtungen meinen Horizont erweitern.

2011 habe ich es übertrieben und mir durch Überlastung eine Verletzung zugezogen, welche meinen Weg und meine Einstellung zum Aikido nachhaltig verändert hat. Ein ganzes Jahr musste ich auf rollen und fallen verzichten und lernte neue Aspekte in der Technik und im Umgang miteinander kennen, welche ich nicht missen möchte.

2013 ging es langsam bergauf und ich machte mich auf die Suche nach einem Verein, dem wir uns als Aikido-Gruppe anschließen konnten. Die Wahl fiel damals auf die Karlsruher Sportvereinigung Germania 1887 e.V. Hier trainierten wir fast ganzjährig jeden Dienstag mit 5-10 Personen, richteten jedes Jahr ca. 1 Vereinslehrgang und 1 Gruppenevent durch. Alle drei Monate gehen wir in der Gruppe gemeinsam etwas trinken, sodass man sich auch neben dem Training etwas näher kommen kann. Wir sind bunt gemischt. Unsere jüngste ist knapp 14 Jahre alt die älteren Semester haben schon mehr als 50 Sommer und Winter erlebt.

aikido 1

Unser Weg durch 2020 und der Wechsel zum ASV

Das Jahr 2020 war auch für uns ein vom Wechsel geprägtes Jahr. Wir starteten unwissend und in gewohnter Weise in das erste Quartal. Im März kam auch bei uns Corona an und ich stellte zur Überbrückung ein 2-monatiges Online-Trainingsformat auf, welches die Teilnehmer selbst zu hause nachmachen konnten. Hierbei griffen wir u.a. auf eigene und fremde Youtube-Videos zurück.

Über die Sommermonate trainierten wir unter freiem Himmel auf den Fußballplätzen der Germani und des KSCs. Ein spaßiges Highlight waren (Holz-)Schwert-Zielübungen bei denen wir versuchten Tennisbälle ähnlich wie mit einem Baseball-Schläger über den Rasen zu schießen. Alles mit >2m Abstand und unter Berücksichtigung aller nötigen Maßnahmen.

Dann kam die Botschaft, dass der KSC die alte Germania-Halle wegen den Stadionumbauten als Halle nutzen wird und wir uns eine alternative Trainingsmöglichkeit suchen müssen. Dies war daher möglich, da der KSC das Gelände und die Gebäude der Germania vor einiger Zeit übernommen hatte. Es bestand eine Vereinbarung, dass die Gruppen der Germania ihren Trainingsbetrieb zumindest für die nächsten 10 Jahre ungestört fortführen können und man bei KSC-Eigenbedarf nach gleichwertigen Trainingsräumen Unterstützung erfahren würde. Allen war bewusst, dass der KSC an der alten Germania Halle kein Interesse hatte und diese früher oder später für unser Training nicht zur Verfügung stehen würde. So machten wir uns bei den anderen Hardtwaldvereinen, städtischen Hallen, Kampfsport-nahen Schulen in Karlsruhe und Umgebung auf die Suche nach einer neuen Trainingsunterkunft für die Zeit nach dem sommerlichen Freiluft-Training. Die Suche war beschwerlich. Letztlich konnten wir jedoch beim ASV Daxlanden erneut einen sehr passenden Verein finden. Die Idee des “Untermiet-Modells” war hier jedoch nicht erwünscht und so entschlossen wir uns direkt als Gruppe dem Verein anzuschließen.

Die ersten Schnupper-Trainings fanden noch gegen Ende 2020 vor Ort in der Ringerhalle statt mit 1,5m Abstand, Einzelübungen ohne Kontakt und ohne Rollen. Leider mussten auch wir mit dem Lockdown weichen und trainieren seit diesem Jahr vereinzelt alle 2 Wochen online von den heimischen 4-Wänden aus zusammen oder treffen uns zum Austausch im Videocall. Seit Juli trainieren wir wieder vor Ort - bevorzugt im Freien - und bei schlechtem Wetter in der Halle unter Berücksichtigung aktueller Rahmenbedingungen. Wir freuen uns hier eine tolle neue Trainings-Heimat gefunden zu haben.

aikido 2

Wer mehr über uns und unser Aikido erfahren will, kann gerne unsere überschaubare Internetseite besuchen: www.aikidokarlsruhe.de